Margeaux - meine Protas reden mit mir

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„Salut!“

Ich fahre erschrocken herum, denn ich liege auf meinem Balkon auf Kreta und habe nicht mit einer französischen Begrüßung gerechnet.

Ich muss mal wieder zu lange und zu viel geschrieben haben, oder einfach zu viel Sonne abbekommen haben, denn vor mir steht Margeaux. Lässig eine Hand in die Hüfte gestützt schaut sie mich über den Rand ihrer großen Sonnenbrille taxierend an.

„Salut“, stottere ich zurück, denn ich habe mich noch nicht ganz gefangen.

Sie dreht sich zum Balkongeländer, lehnt sich darauf und blickt auf das Meer. Ich mache die Augen zu und denke: Vielleicht sollte ich eine Mittagspause einlegen oder für heute ganz Schluss machen? Augen wieder auf – sie ist noch immer da.

„Ich denke du magst mich nicht mehr“, sagt sie leise und ich kann die Enttäuschung in ihrer Stimme hören. Ihr Gesicht kann ich gerade nur verdeckt sehen, da sie den Kopf abgewendet hält und den Rest verbirgt die Brille, wieso hab‘ ich ihr die eigentlich aufgesetzt?

Ich richte mich auf der Schaukelliege auf: „Wie kommst du denn darauf?“, will ich wissen.

„Naja, das liegt doch auf der Hand“, jetzt schaut sie zu mir herüber und ich spüre, dass sie mich für begriffsstutzig hält, „du befasst dich nur noch mit dem kretischen Team. Dieser Hyeronimos ist dir so sehr ans Herz gewachsen, dass ich nur noch eine untergeordnete Rolle spiele. Du machst dir noch nicht mal mehr Notizen für meine nächsten Abenteuer.“

Ich schweige kurz betroffen und lasse meinen Blick über sie gleiten. Sie ist eine tolle Erscheinung. Die rote Jacke steht ihr super und sie ist wirklich gut trainiert.

„Margeaux“, nähere ich mich vorsichtig an, „du weißt doch ganz genau wie viele Jahre deine Geschichte in mir gewachsen ist und wie viel Herzblut in den Provence Krimis steckt.“

Sie nickt vorsichtig.

„Ich habe so viel Liebe und Phantasie in deine Geschichten gepackt und schon 4 Bücher mit dir gefüllt. Das sind weit mehr als 1000 Buchseiten und wirklich viele Wörter und sehr viele Stunden Arbeit“, ok, ich rechtfertige mich gerade vor einer Figur, die ich erfunden habe. Vielleicht sollte ich wirklich mal was anderes tun als schreiben, denn das hat einen minimal verwirrenden Touch oder vielleicht auch maximal.

„Ja“, sagt sie und dreht sich wieder in Richtung Meer, „und? Wie lange hast du schon nichts mehr für mich geschrieben und antworte mir bitte ehrlich, denn du weißt ich kann sehen, ob du flunkerst!“ Sie dreht sich nun frontal zu mir, schiebt die Sonnenbrille auf den Kopf und schaut mich durchdringend an.

Die Eigenschaft der Mimikerkennung habe ich ihr gegeben und jetzt setzt sie sie quasi gegen mich ein? Das ist doch verrückt.

Aber sie ist mir wichtig! Sie ist meine Margeaux! Meine Heldin, meine bessere Hälfte irgendwie, denn ich habe ihr all die Eigenschaften gegeben, die ich gerne hätte und damit ist sie nicht nur irgendwie mein „alter ego“, sondern eine echt coole Braut. Ja, sie hat auch Fehler – aber das macht uns eben auch alle liebenswert. Wer will schon perfekte Protagonisten und Helden:innen ohne Ecken und Kanten? Wohl eher niemand. Margeaux ist mir wichtig. Sie hat mir gezeigt was es bedeutet Figuren zu gestalten und Geschichten um sie herum zu bauen. Ich werde sie also nicht belügen. Auch wenn ich es vielleicht könnte, denn ich könnte einfach eine Mikroexpression faken und damit eine andere (wahre Emotion) überlagern. Ich kann das nämlich...aber ich will es nicht.

„Du hast recht“, sage ich also, „ich habe für Deine nächsten Geschichten noch nichts geplottet, keine Gedankenfetzen notiert, nichts aufgemalt. Nur einige Rezeptideen habe ich im Kopf, aber wirklich nicht mehr.“

Ich schaue sie an und bemerke die Trauer die gemischt mit einem Hauch Ärger durch ihr schönes Gesicht gleitet.

„Hah“, denke ich, „Zeit für eine Resonanzaussage!“, und atme tief ein.

„Bitte sag jetzt nicht, dass du meine Frustration und meine Enttäuschung verstehen kannst“, nimmt sie mir den Wind aus den Segeln.

Ja, ja, das sind die Geister, die ich gerufen habe...

„Nee, mache ich nicht“, winde ich mich raus, „ich richte meine Aufmerksamkeit vollkommen auf das jeweilige Projekt“, erkläre ich, „das bedeutet, dass ich aktuell in Hyeronimos‘ Welt lebe und im Herbst vollkommen in deiner. Er ist übrigens ein toller Typ“, schiebe ich zwinkernd nach, „vielleicht trefft ihr euch irgendwann mal...

„Nicht dein Ernst“, sagt sie und schiebt eine Augenbraue hoch.

„Doch“, sage ich, „du brauchst gar nicht so abwertend zu schauen, ihr werdet euch gut verstehen: beide mit deutschen, aber auch ausländischen Wurzeln, zweisprachig aufgewachsen, sehr clever und echt richtig gut in Eurem Job. Warum also nicht?“

Sie zögert kurz: „Ich habe das Gefühl, dass er dich mir wegnimmt!“

„Das ist nicht der Fall. Ich habe Deine Grundfigur mit 11 erfunden. Du hast also fast 40 Jahre Vorsprung“, erkläre ich sanft und verstehe sie vollkommen.

„Warum gerade heute?“, will ich wissen, denn ihr Ausbruch ist doch sehr emotional.

„Ich vermisse Maman“, sagt sie und senkt den Blick. Ich kann ihre Trauer sehen und hören, „und ich möchte daher nicht verlieren was wir zusammen haben!“

Ich stehe auf, gehe zu ihr und umarme sie – auch auf die Gefahr, dass ich eine Phantasie umarme und das ziemlich bekloppt aussieht...

Heute ist Muttertag und wir vermissen unsere Mütter.

Wer wäre ich ohne Margeaux? Sie ist es die mich zum Schreiben gebracht hat, das muss sie doch wissen. Das will ich ihr sagen. Ich öffne die Augen – aber sie ist weg.

Ich packe mein Ipad aus und fange an einige Ideen für Band 5 aufzuzeichnen.

Es fühlt sich gut und richtig an! Danke Margeaux, dass es dich gibt!

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